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67. Jahrestagung der Gesellschaft für Innere Medizin Thüringen e. V.

9. November 2024

Infektiologie – neuer, interdisziplinärer Schwerpunkt der inneren Medizin

 

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

wir möchten Sie im Namen der Thüringer Gesellschaft für Innere Medizin herzlich zu unserem diesjährigen Treffen einladen, das sich dem faszinierenden und interdisziplinären Feld der Infektiologie widmet. Dieses Jahr markiert einen bedeutenden Meilenstein, da nun erstmals in Thüringen der Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Infektiologie anerkannt wird. Dies spiegelt die wachsende Bedeutung dieses Fachbereichs wider, nicht zuletzt aufgrund der jüngsten globalen Herausforderungen.

Die Pandemie hat uns die dramatische Wirkung von Infektionskrankheiten vor Augen geführt. Zudem stellen die Entwicklungen von Antibiotikaresistenzen eine ständige Herausforderung dar, die uns zur Entwicklung neuer Antibiotika und der Wiederaufnahme alter Therapiekonzepte zwingen, wie beispielsweise dem Einsatz von Bakteriophagen. Gleichzeitig verdeutlicht der Klimawandel, wie Umweltveränderungen die Ausbreitung von Vektoren beeinflussen und sich Arthropoden-assoziierte Infektionen auch in Deutschland zunehmend ausbreiten.

Infektionskrankheiten sind durch eine dynamische Evolution von Mikroorganismen geprägt und unterliegen einem kontinuierlichen Wandel. Dies macht die Infektiologie zu einem besonders spannenden und herausfordernden Feld. Ihr interdisziplinärer Charakter erfordert eine gute Zusammenarbeit mit allen medizinischen Fachbereichen, was sich auch im Programm unserer Tagung widerspiegelt.

In den letzten Jahren wurden zunehmend Daten generiert, die einen Zusammenhang zwischen Infektionskrankheiten und kardiovaskulären oder psychischen Erkrankungen nahelegen. Diese Verbindungen verdeutlichen, wie tiefgreifend Infektionskrankheiten unsere Gesundheit beeinflussen und wie wichtig eine holistische Betrachtungsweise in der Medizin ist.

Wir danken Ihnen für Ihr Engagement und Ihre Teilnahme und freuen uns auf den Austausch und die Diskussionen, die sicherlich zu neuen Einsichten und Fortschritten bei der Behandlung von Infektionskrankheiten führen werden.

Herzliche Grüße

Prof. Mathias W. Pletz
Direktor Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Jena